Am traditionellen Badhüsli-Anlass der CVP Meilen konnte im Sommer 2008 die IG Dorfkern ihre Vorstellungen über das weitere Vorgehen bei der neuen Gestaltung des Dorfzentrums präsentieren und mit den Mitgliedern diskutieren. Parteipräsident Stefan Wirth begrüsste die Mitglieder der CVP Meilen zu einer Parteiversammlung mit dem Schwerpunkt Umsetzung Verkehrsrichtplan. Über eine entsprechende Kreditvorlage soll an der Dezembergemeindeversammlung entschieden werden. Stefan Wirth, der die CVP in der Projektgruppe vertreten hat, stellte das Konzept für die Umsetzung vor. Die Parteiversammlung war sich grundsätzlich einig, dass der Masterplan Verkehr und die vorgesehene Umsetzung des Verkehrsrichtplans einen ausgewogenen Kompromiss bilden.
Nach intensiver Diskussion fand das Vorhaben grundsätzlich die Zustimmung der Versammlung. Neben den dadurch verwirklichten Sicherheitsanliegen sollen die Strassenzüge aber auch unter dem Gesichtspunkt von Wohnlichkeit und Ästhetik betrachtet werden. Zum traditionellen Badhüsli-Anlass konnte Stefan Wirth unter anderem die neue CVP-Bezirksparteipräsidentin Nicole Lauener (Erlenbach) begrüssen.
Wie weiter mit dem Dorfkern?
Als Gastreferent präsentierte Ruedi Schwarzenbach die Vorstellungen der IG Dorfkern über das weitere Vorgehen für die neue Gestaltung des Dorfzentrums. Er führte aus, dass die IG das Ziel des Gemeinderats und der Parteien teile, das Dorfzentrum besser zu gestalten. Wesentlich sei, dass nicht das ganze Areal an einen grossen externen Investor vergeben werde, dass die Gemeinde selber ihren Dorfkern gestalten könne und dass eine allfällige Bindungin Baurechtsverträgen 30 Jahre nicht übersteige. Die bisherigen Ziele seien zu redimensionieren. Die IG möchte ein angemessen vergrössertes Einkaufs- und Dienstleistungsangebot, eine Parkgarage, fussgängerfreundliche Einkaufszonen, eine Erweiterung der Gemeindeverwaltung, ein Bildungsund Begegnungszentrum, Freiflächen für Anlässe aller Art sowie ein durchmischtes Wohnangebot. Die IG Dorfkern schlägt eine Etappierung vor. Zuerst solle die Erweiterung des Gemeindehauses mit einem Parkhaus Ost erstellt werden.
Identität der Gemeinde
Weiter wies Ruedi Schwarzenbach auf zahlreiche Vorschläge aus dem Kreis der Nucleus-Gegner hin, die von der «Tabula rasa»-Visionen und eines Tunnels unter der Dorfstrasse bis zum Bau eines Parkhauses durch die Gemeinde selbst oder zur Erweiterung bestehender Geschäfts- und Wohnnutzungen reichten. Für die Anwesenden bestätigte sich der Eindruck, dass es mit so unterschiedlichen Vorstellungen, die sich gegen den Nucleus vereint hatten, schwierig sein wird, eine allgemein akzeptierte Lösung zu finden. Die IG sieht ihre Rolle weiterhin darin, die Strategie des Gemeinderats kritisch zu verfolgen und ihre Vorbehalte und Vorschläge in die politische Meinungsbildung einzubringen, auch im Gespräch mit den Parteien. Wer erwartet hatte, sie bringe nun aktiv eine breit abgestützte Lösung ins Spiel, sah sich also enttäuscht.
In der Diskussion wurde verlangt, dass der Standort der Gemeindeverwaltung und ihrer Erweiterung unter den neuen Gegebenheiten sorgsam evaluiert wird. Der Auffassung der Initianten, dass einige alte Gebäude wie das Gemeindehaus und das Sekundarschulhaus für die Identität der Gemeinde Meilen von grosser Bedeutung seien, hielten vorwiegend jüngere Leute entgegen, dass die Gestaltung des Dorfzentrums den heutigen Bedürfnissen entsprechen müsse und dass es an der heutigen Generation sei, ihm ein neues Gesicht zu geben. (cvp)